Jahrhundert-Hochwasser in Lavamünd
Am Montag, den 5. November 2012 wurde die Marktgemeinde Lavamünd nach starken Regenfällen in ganz Kärnten von einem „hundertjährigen“ Hochwasser heimgesucht und verursachte die größte jemals hier in Lavamünd verzeichnete Hochwasserkatastrophe.
Der Pegel der Drau stieg seit den Morgenstunden unaufhörlich !
Der vom Norden in die Drau einmündende Lavant-Fluss staute im Verlauf des Vormittages in einem längeren Bereich zurück und trat bereits über die Ufer. Um 11 Uhr 43 wurde Zivilschutzwarnung für Lavamünd ausgelöst. Die Überflutung des Marktplatzes stand unmittelbar bevor. Ein tagelanger Einsatz der Feuerwehren in und um Lavamünd begann damit.
12 Tage Dauereinsatz für die Einsatzkräfte standen bevor !
Einsatzkräfte der Feuerwehr Lavamünd brachten insgesamt 53 Personen mit Feuerwehrzillen in Sicherheit. Ein Großaufgebot von Einsatzkräften aus den Bezirken Wolfsberg und Völkermarkt wurde nach Lavamünd beordert.
Nach den organisatorischen Planungen am Dienstagvormittag, erfolgte um 13.00 Uhr die Verlegung der KAT-Einheit Klagenfurt, mit einer Personalstärke von 67 Mann/Frau und 17 Einsatzfahrzeugen ins Einsatzgebiet Lavamünd. Diese verstärkten die im Einsatz stehenden Feuerwehren mit rund 100 Mann.
Zahlreiche Objekte wurden vom Wasser, Schlamm, Geröll und zerstörtem Inventar befreit. Trotzdem war es auch weiterhin notwendig, die Arbeiten fortzuführen.
Für das kommende Wochenende wurde ein zweites Hochwasser angekündigt !
Am Vormittag des Freitag wurde ein detaillierter Wetterbericht für das Wochenende erwartet. Es wurden ja wieder stärkere Niederschläge vorhergesagt. Eine seriöse und sichere Prognose war dann am Samstag in die weitere Einsatzplanung eingeflossen.
Nachdem die Niederschläge bis Sonntag abends keine wesentlichen Änderungen in Lavamünd herbeiführten, hatte sich die Situation über Nacht wieder zugespitzt. Bereits seit 1.00 Uhr früh war die Feuerwehr Lavamünd wieder in Alarmbereitschaft und kontrollierte den Wasserstand der Drau.
Nach 12 Tagen wurde der Feuerwehreinsatz offiziell beendet!
Nach zwölf Tagen wurden schlussendlich die Aufräumarbeiten in Lavamünd am Freitag, den 16. November 2012, offiziell beendet.
Die Versorgung aller Einsatzkräfte und Helfer (bis zu 150 Personen je Tag) wurde im Rüsthaus der FF Lavamünd organisiert und von dieser auch durchgeführt.
Von den Auswirkungen betroffen sind etwa 120 Haushalte, viele Bewohner haben alles verloren. Im Gemeindeamt wurde eine Info und Betreuungsstelle eingerichtet, in welcher die Geschädigten sich beraten lassen können, und wo auch freiwillige Helfer akkreditiert bzw. zugeteilt wurden. Ersten Schätzungen zufolge erreichten die Schäden an öffentlichen Einrichtungen und Privatvermögen bis zu 10 Millionen Euro!
Die Spuren und Folgen der schlimmsten Hochwasserkatastrophe, die Lavamünd je heimgesucht hat, werden noch lange in Erinnerung bleiben. Die größte Hilfe für die betroffene Bevölkerung war aber zum Glück, das sich binnen kürzester Zeit Menschen in den “Dienst am Nächsten” gestellt haben.